Dienstag, 2. Dezember 2008

4. Aufgabe: Fragen an Jan Hodel

Die Fragen sind an Jan Hodel gerichtet:

1) Sie schreiben in Ihrem Aufsatz "Digital lesen, digital schreiben, digital denken?", dass es "unter den Bedingungen des Internets [gilt], mögliche Manipulationen an Dokumenten zu erwägen, Plagiate zu erkennen und die Herkunft von Informationen zu prüfen."

Wie sehen diese Methoden zur Erkennung aus?
Sind diese – wie Sie schreiben – "unter den Bedingungen des Internets" auch verlässlich genug?

2) In Ihrem Text erwähnen Sie, dass die "graue Literatur" bzw. "Publikationen, die nicht kommerziell vertrieben wurden, an Bedeutung gewinnen und da im Internet keine "vermittelnden Instanzen" mehr existieren, müssen die User selbst den Qualitätsanspruch der Informationen überprüfen.
Ein Lehrveranstalter, bei dem ich eine Seminararbeit schreibe, hat mich davor gewarnt, dass ich Quellen vom "Holocaustzentrum Budapest" verwende, ohne einen genauen Grund zu nennen. Ich vermute, dass seiner Ansicht nach die Dokumente nicht verlässlich genug sind.

Können Sie mir konkrete Beispiele nennen, wie diese Quellenkritik bei vermeintlich verlässlichen wissenschaftlichen Institutionen wie dem Holocaustzentrum in Budapest auszusehen hat? Sind diese Methoden dieselben, nach denen ich mich bei Frage 1 erkundigt habe oder gibt es Unterschiede?
Diese Art der Quellenkritik geht ja weit über die bei traditionellen Medien übliche Quellenkritik, wie sie Geschichtsstudenten im 1. Semester des Studiums lernen hinaus.
Josef Koestlbauer - 3. Dez, 18:22

gute Fragen - da lässt sich einiges antworten.
eine Anmerkung zum Holocaustzentrum (ohne Ihre Seminararbeit zu kennen): der Grund weshalb man bestimmte Quellen nennt liegt normalerweise auf der Hand. Außerdem ist auch Zugänglichkeit ist ein pragmatischer aber trotzdem wichtiger Grund.

gego - 4. Dez, 10:17

Brainstorming

Hier ein, zwei Gedankensplitter zu den Fragen:

Wird die Plagiatsfrage nicht überbewertet? Und ist der wissenschaftliche Diskurs nicht stark genug, Plagiate zu verkraften... (selbst Brecht hat plagiiert - und in der Physik - CERN Open Access - besteht z.B. ein recht freier Umgang). Wie sieht es mit den Rechten bei der Plagiatssuche aus - wenn ich ein Dokument für Forschung und Lehre frei ins Netz stelle - darf dann eine Firma dieses Dokument durchsuchen und mit meiner Information kommerzielle Ziele verfolgen - ohne daß ich etwas davon bekomme?!

Ich würde bei Frage 2 ergänzen, daß es keine Beweise gibt, daß ein Printprodukt durch die Art seiner Publikation automatisch mehr Autorität besitzt, als ein Online-Dokument und in Frage stellen, ob man nicht sowohl online als ach im Print Texte gleich kritisch überprüfen muß... auch Papier ist geduldig.

janhodel - 11. Dez, 22:53

kurze antworten

ad 1) es geht darum, mit einer gewissen grundskepsis den informationen zu begegnen, bzw. mit einer reflektierten haltung. dazu gehört, sich zu überlegen, wie ich die authentizität eines dokuments oder einer information verifizieren kann, wenn ich zweifel hege. wo kann ich mehr herausfinden? wenn kann ich fragen? wer hat sich auch auf diese quellen/informationen bezogen, und wie? das sind eigentlich grundregeln des wissenschaftlichen arbeitens, unabhängig von den eingesetzten medien. bei den digitalen medien gilt es, die wesentlichen eigenschaften zu berücksichtigen: verlustfreies vervielfältigen und transportieren. also: woher kommt die information, wer hat sie hergestellt, wer hat daran "weitergearbeitet" usw.
ad 2) schliesst direkt daran an: finden sie heraus, was es mit diesem holocaust zentrum auf sich hat, was im internet darüber geschrieben, von wem es zitiert wird, mit wem es zusammenarbeitet. notfalls fragen sie ihren dozenten, dafür ist er da.

Hanno23 - 12. Dez, 16:29

AW

vielen dank für Ihre antworten
Sie haben mir damit weitergeholfen.

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Hanno23 - 12. Dez, 16:29
kurze antworten
ad 1) es geht darum, mit einer gewissen grundskepsis...
janhodel - 11. Dez, 22:53
Brainstorming
Hier ein, zwei Gedankensplitter zu den Fragen: Wird...
gego - 4. Dez, 10:17

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